in Essen-Bredeney, Am
Heierbusch
Lieder:
Morgenlicht leuchtet...455
Liebster Jesu, wir sind hier, dich und dein Wort anzuhören...161
WWQer nur den lieben
Gott läßt walten...369
Psalm 63 (Nr. 729)
Lesung: Philipper 3, 7 -
11
Jesus sagt am Ende der Bergpredigt:
Darum, wer diese meine Rede
hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Als nun ein Platzregen fiel
und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein;
denn es war auf Fels gegründet.
UInd wer diese meine Rede
hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf
Sand baute.
Als nun ein Platzregen fiel
und die Wasser kamen und die Winde
wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.
Und es begab sich, als Jesus
diese Rede vollendet hatte, daß sich das Volk entsetzte über seine Lehre;
denn er lehrte sie mit
Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
Liebe Gemeinde!
Eins der dankbarsten Themen ist doch immer wieder das Wetter. Da kann
man so schön darauf schimpfen und sich
Luft machen. Man kann es zum Sündenbock machen, wenn so wenig Leute zu
einer Veranstaltung kommen: Ja, bei der
Hitze---da gehen die Leute eben nicht `raus. Oder: Bei dem Regen....dito.
Oder manche sagen gern (und kommen sich vielleicht richtig fromm dabei
vor): Wie gut, daß wir wenigstens das Wetter nicht machen können, hier können
wir doch noch sehen und lernen, daß wir alles
aus Gottes Hand nehmen sollen. Und meine Frau sagte kürzlich, als jemand
über den Regen schimpfte: Das bißchen Regen, seien Sie doch froh, gucken Sie
sich mal die Überflutungen an, die in Rumänien oder China ganze Häuser und
Dörfer wegschwemmen.
Solche sintflutartigen
Regenfälle und Überschwemmungen, die es offenbar auch in Israel geben
konnte, hat Jesus hier vor Augen. Er redet zu Menschen, die vorher seine in der
Bergpredigt zusammengefaßten Worte gehört haben, und von denen Matthäus schreibt,
daß die Leute sich über sie entsetzten, denn er redete mit Vollmacht und nicht
wie die Schriftgelehrten. Ich nenne mal einige dieser Worte:
- Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
- Selig sind die Leidtragenden, denn sie sollen getröstet
werden
2
- Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der
Welt!
- Liebt
eure Feinde. Bittet für die,die euch
verfolgen, damit ihr Kinder seid eures
Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne ja auch aufgehen über böse wie gute
Menschen.
- Sorgt
euch nicht um morgen. Der morgige Tag wird für das Seine sorgen .
- Was
siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken in deinem
eigenen nimmst du nicht wahr?
- An
ihren Früchten sollt ihr die Menschen erkennen...Ein guter Baum bringt gute
Früchte, ein fauler Baum schlechte Früchte.
- Oder:
Mitten in der Bergpredigt: Die sieben Bitten des Vaterunser!
- Oder
seine Auslegung der Gebote: Wer eine
Frau nur begehrlich ansieht, hat schon in seinem Herzen Ehebruch getrieben. Wer
zu einem Menschen etwas Verletzendes
sagt, hat schon das Gebot: „Du sollst nicht töten“ übertreten.
Worte, die in ihrer
Radikalität und Schönheit die ganze abendländische Kultur
geprägt haben und die in der Menschheit weiter wirken
wie Salz und Licht. Und nicht
wenige von uns würden doch sagen: Jesus und seine Worte,
auch seine
Gleichnisse und die
Heilungswunder und die Bedeutung seiner Passion und seines
Kreuzes – das alles
ist geradezu das Fundament meines Lebens. Darauf baue
ich mein Leben. So
wie man ein Haus auf festes Fundament baut.
Und Jesus vergleicht
ja hier unser Leben als Christen mit
einem Haus. Er sagt: „Bei
schönem Wetter, bei
Sonnenschein und blauem Himmel, da
bleiben sowohl Häuser
stehen, die in den
Sand gesetzt sind, als auch Häuser, die auf Fels gegründet sind.
Aber was ist, wenn Unwetter kommen? Das auf Sand gebaute Haus wird
einstürzen, wird weggeschwemmt werden, wird zusammenbrechen. So soll
das mit eurem Leben nicht sein. Wenn Unwetter kommen, dann soll das Haus eures
Lebens standfest bleiben.“
Überall versprechen
uns Leute Erleichterungen, Verschönerungen, ein
besseres
Leben, ein besseres
Deutschland...Jesus nicht. Im Gegenteil: Er kündigt denen, die
ihr Leben auf seine
Worte gründen, Erschütterungen und Bewährungsproben ihres
Glaubens an.
Offenbar ist das Gottes Ordnung und Wille: Je mehr einer Jesus
Christus vertraut
und ihm nachfolgt, desto eher und desto stärker wird sein Glaube
auch Bedrängnissen
und Bedrohungen ausgesetzt sein.
Vielleicht ist
Ihr Glaube gerade in einer
Schönwetterperiode, und Sie nehmen am
Gottesdienst einfach teil aus Dankbarkeit oder aus guter
Gewohnheit...Vielleicht ist
aber auch einer hier
im Gottesdienst, dessen Glaube sehr
bedrängt ist und der seine
eigene oder die
Situation eines nahestehenden Menschen überhaupt nicht mit Gottes Liebe in
Einklang bringen kann, im Gegenteil: Gott erscheint ihm
geradezu
heimtückisch, grausam,herzlos - oder zumindest gleichgültig, uninteressier
an seinem tiefen
Leiden.
Wenn unser Glaube einmal harten Belastungs- und Bewährungsproben
ausgesetzt sein sollte - wird er dann standfest bleiben?
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Oder - was ja auch kommen
kann: Wenn Christen und Gemeinden bedrängt werden sollten von Anfeindung, Verachtung, Verfolgung,
Verführung: Wird dann unser Glaube unbeirrt standhalten...?
Für solche
Situationen gibt Jesus uns hier einen Rat, und
der lautet: Höre mein
Wort nicht nur,
sondern tue mein Wort. Verbinde dein
Denken und dein Tun
jeden Tag mit meinem
Wort. Nimm meine Worte hinein in deine Fragen,
Kümmernisse und
Nöte, hinein in deinen Ärger über deinen
Chef, hinein in deine
Ehe und Familie, in
deinen Beruf, in deinen Umgang mit dem Nachbarn, in all das,
was du vom
Weltgeschehen hörst und liest, trage es in all das hinein und frage:
Was würdest du,
Jesus, jetzt dazu sagen? Was würdest du jetzt an meiner Stelle
tun?
Darüber, sagt
Jesus, wird dann die Verbindung
zwischen mir und dir unlöslich
werden, so unlöslich
wie ein auf einen Felsen gemauertes
Haus. Wie zum Beispiel
bei einer alten Burg, die auf einen Felsen aufgemauert ist.
Da kann man garnicht
mehr unterscheiden,
wo der Fels aufhört und das Mauerwerk
anfängt, nicht mehr
eine Messerspitze
kann man mehr dazwischen schieben, der Fels klammert sich
an das Mauerwerk und
das Mauerwerk an den Felsen und sie sind
so unlöslich
ineinander verwachsen, daß zwar das Bauwerk mit dem Felsgestein
weggeschwemmt werden
könnte, aber nicht mehr der Bau weg vom Felsen.
Für solche Zeiten,
in denen unser Glaube Bewährungsproben ausgesetzt ist,
sagt Jesus also
nicht nur: Ich werde dich festhalten und
bei dir sein, ich werde
dich stärken...Das
sagt er auch, und darauf sollen wir schon vertrauen und hoffen.
Aber hier sagt er:
Du selber kannst zusätzlich etwas tun, du kannst deinerseits etwas
Wesentliches dazutun, daß die Verbindung zwischen mir und
dir fest und auch in
Krisenzeiten
unlöslich bleibt: Setze mein Wort in
dein Leben hinein, verwirkliche
seine Wahrheit, tue sie, so gut du kannst.
Was heißt das aber:
Seine Worte tun? Es heißt zunächst: Täglich in
ihnen zu lesen.
Und das Losungsbuch
ist da eine hervorragende Hilfe. Tägliche Bibellese scheint mir
für einen Christen, der wirklich
Christ sein will, unabdingbar.
Das Zweite: Sich von
diesen Worten beschenken, erfreuen,
stärken lassen. Sie
verlangen ja nicht
in erster Linie etwas von uns, sondern
sie
geben einem ja immer
zuerst etwas – und sei‘s nur Nachdenklichkeit, geistige
Auseinandersetzung.
Im Grunde macht jedes Bibelwort – auch
das, das uns
sehr deutlich
infrage stellt - in gewisser Weise froh,
weil es uns der Realität Gottes
gewiß macht, uns
also Geborgenheit und Ehrfurcht lehrt.
Und dann, drittens eben: Verhalte dich, so gut du kannst, den Worten
entsprechend: Übe dich darin, die quälende Sorgerei um deine Zukunft wenigstens etwas aus der Hand zu
geben, übe dich, im Alltag nicht nur zu
sagen: Glück gehabt, sondern auch
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schonmal zu sagen: Das war Er! Oder: Das war ein Engel Gottes! Übe dich darin, dem Geld etwas weniger Macht einzuräumen, als es über dich ausüben will, übe dich in
der Fürbitte für die, die du nicht leiden kannst oder die dir Unrecht getan haben...Dann, sagt
Jesus, handelst du klug.
Und dumm sein - das möchten wir doch alle nicht.
Darum: Der Friede Gottes, der höher ist als unsere
Vernunft, bewahre unsere Herzen
und Sinne in Christus Jesus unserm Herrn. Amen.